Schwab

Schwab
Schwab,
 
1) Georg-Maria, Physikochemiker, * Berlin 3. 2. 1899, ✝ München 23. 12. 1984; war 1933-38 Professor in München, ab 1939 Abteilungsleiter am Institut Kanellopulos in Piräus (1950 auch Professor in Athen), ab 1951 wieder in München. Arbeiten besonders über Katalyse und Reaktionskinetik, ferner u. a. über Chromatographie, Aktivierungswärme, Photochlorierung, atomares Chlor, aktiven Wasserstoff.
 
 2) Gustav Benjamin, Schriftsteller, * Stuttgart 19. 6. 1792, ✝ ebenda 4. 11. 1850; studierte Theologie, Philologie und Philosophie in Tübingen; Freundschaft u. a. mit L. Uhland und J. Kerner; 1817 Gymnasiallehrer in Stuttgart. Leitete 1827-37 den literarischen Teil des Cottaschen »Morgenblattes für gebildete Stände« und war 1833-38 mit A. von Chamisso Herausgeber des »Deutschen Musenalmanachs«. Ab 1837 Pfarrer in Gomaringen bei Tübingen. Reisen u. a. in die Schweiz, nach Schweden und Dänemark. Ab 1841 Superintendent in Stuttgart, später Oberkonsistorialrat und Oberstudienrat. Schwab schrieb im Geiste der schwäbischen Romantik v. a. Balladen und Romanzen sowie volksliedhafte Gedichte (»Neues deutsches allgemeines Commers- und Liederbuch«, 1815); es entstanden aber auch biographische, literaturgeschichtliche und theologische Arbeiten sowie landschaftskundliche Werke (»Die Neckarseite der schwäbischen Alb. ..«, 1823). Bis heute beliebt sind seine Bearbeitungen antiker und deutscher Sagen (»Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums«, 3 Bände, 1838-40; »Buch der schönsten Geschichten und Sagen. ..«, 2 Bände, 1836-37, auch unter dem Titel »Die Deutschen Volksbücher«).
 
 3) Werner, österreichischer Schriftsteller, * Graz 4. 2. 1958, ✝ ebenda 1. 1. 1994; lebte nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule und abgebrochenem Studium der Bildhauerei auf einem Bauernhof, ab 1990 in Wien und Graz. Seine »Tetralogie der Fäkalien« (»Die Präsidentinnen«, Uraufführung 1990; »Übergewicht, unwichtig: Unform«, Uraufführung 1991; »Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos«, Uraufführung 1991; »Mein Hundemund«, Uraufführung 1992), in der er die kleinbürgerliche Welt grotesk überzeichnet und in provozierender Sprache darstellt, machte ihn international bekannt. Einige seiner Stücke (u. a. »Endlich tot endlich keine Luft mehr« und »Faust - mein Brustkorb - mein Helm«) wurden 1994 postum uraufgeführt.

Universal-Lexikon. 2012.

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